Mehr Kunstregen vor Olympischen Sommerspielen in Beijing

http://2008.sina.com.cn  2008-07-28 10:00:02  cri

  In einem Dorf nahe der "Duftberge", auf chinesisch "Xiang Shan", im Westen von Beijing sind vor der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele acht Einwohner jeder Zeit einsatzbereit, um aus speziellen Vorrichtungen Raketenwerfer auf die vorbeiziehenden Wolken abzufeuern. Diese sollen dem örtlichen Amt für Meteorologie zufolge damit zum Abregnen gebracht werden.

  Mit mehr künstlichen Niederschlägen sollen Staub und schädliche Abgase von Autos und Fabriken gebunden und damit die Luft in der chinesischen Hauptstadt gereinigt werden. Ein Dorfbewohner namens Wang erklärte uns, sobald das Telefon klingle, müsse er innerhalb von einigen Minuten die Kanone erreichen. Sie würden dann ihre Anlagen prüfen, auf die betreffenden Wolken zielen und schließlich feuern. Vorher sei es ihre Aufgabe gewesen, gegen schweren Hagelfall vorzugehen. Mittlerweile hätten die Dorfbewohner jedoch eine neue Aufgabe erhalten, nämlich, zu reinen Luftverhältnissen während der Olympischen Sommerspiele in Beijing mit beizutragen.

  In den Beijinger Vororten gibt es 21 solcher Stationen zur Wetterbeeinflussung durch künstlichen Regen, um Hagelfall und starke Gewitter zu vermeiden. An jeder dieser Stationen sind bis zu vier spezielle Kanonen aufgestellt worden. Jede Einrichtung verfügt zudem über drei Raketen, die Kontaktmittel zur Vermehrung der Regentropfen in den Himmel befördern. Darüber hinaus sind über 100 Experten im Beijinger Amt für Meteorologie im Einsatz und nutzen Radar sowie weitere Einrichtungen, um technische Unterstützung zu geben. Der stellvertretende Chefmeteorologe des Amtes, Wang Yubin, teilte in diesem Zusammenhang mit, dass bereits entsprechende Reaktionspläne im Falle von unerwarteten Regenstürmen oder Unwettern erarbeitet worden seien.

  Wasserknappheit zählt bisher zu den größten Bedrohungen einer nachhaltigen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Hu Zhijin, Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie für Meteorologie, sagte, weite Teile Chinas seien von Trockenheit betroffen. Daher sei die Entwicklung von Techniken zur künstlichen Erzeugung von Regen in China äußerst wichtig.

  In den USA fing man schon in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts damit an, solche Techniken zu entwickeln. Chinesische Wissenschaftler begannen erst 1958, diese Verfahren zu testen. Mittlerweile werden Techniken, um Wolken künstlich abregnen zu lassen, in China am häufigsten und am umfangreichsten weltweit angewandt.

  Doch chinesische Wissenschaftler haben bisher noch nie versucht, Regenwolken über einer Stadt aufzulösen. Wettervorhersagen zufolge soll es in Beijing am Tag der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele jedoch sehr wahrscheinlich regnen oder gar ein Gewitter aufziehen. Experten führen daher derzeit noch Tests durch, um einen geeigneten chemischen Stoff für die Auflösung von Regenwolken zu finden.