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Chinesen drängen sich zum Olympia-Start am 8.8. in Standesämternhttp://2008.sina.com.cn 2008-08-10 12:57:16 sina
Zur Eröffnung der Olympischen Spiele sind am Freitag in China nicht nur das Nationalstadion, sondern auch Standesämter und Entbindungsstationen gut gefüllt gewesen. Für den 8.8.2008 beantragten allein in Peking rund 16.400 Paare einen Termin auf dem Standesamt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. In Shanghai wurden 5000 heiratswillige Paare registriert, im ganzen Jahr 2006 waren es 170.000. Auch in anderen Städten der Volksrepublik lag die Zahl der Anträge um ein Vielfaches über dem Durchschnitt. Eng wurde es auch auf den Entbindungsstationen des Landes, die in Erwartung zahlreicher gebärwilliger Mütter sogar Extra-Betten aufstellten. Im mit "I love China"-Bannern geschmückten Pekinger Universitätskrankenhaus Nummer Eins zeigte Wu Hongbin stolz seinen neugeborenen Sohn und ließihn mit Olympia-Maskottchen fotografieren. "Ich bin aufgeregt und überglücklich, dass unser Sohn ausgerechnet an diesem wichtigen Tag geboren wurde." Eine Schwester habe ihm den Namen "Aoyun" - "Olympische Spiele" für seinen Sohn vorgeschlagen. Er habe sich aber schließlich für "Jingao" - "Olympische Spiele in Peking" - entschieden, erzählte Wu. Chen Qian, die Chefärztin der Entbindungsstation, erklärte aber, es würden keine Kaiserschnitte vorgenommen, nur damit ein Kind an dem glücksbringenden Datum zur Welt komme. "Natürlich freuen wir uns, wenn alle glücklich sind, weil das Baby an einem so wichtigen Tag geboren wird", sagte Chen. "Aber die Gesundheit des Kindes ist für das Glück der Familie viel entscheidender." Aberglaube und Zahlenmystik spielen in der chinesischen Kultur eine wichtige Rolle. Der 8.8.2008 gilt als besonders glücksbringend, weil die Wörter für "Acht" und "Reichtum" im kantonesischen Dialekt ähnlich klingen. Als Unglück bringend gilt hingegen die Zahl "Vier", weil sie wie "Tod" klingt. So manche Chinesen fürchten allerdings, dass sich in diesem Jahr die positive Wirkung der Acht nicht ausspielen lässt: Als Indiz sehen sie den ungewöhnlichen Kälteeinbruch zum chinesischen Neujahr, die Unruhen in Tibet sowie das verheerende Erdbeben - der Stärke 8 - im Mai in der Provinz Sichuan. Sogar die Olympia-Maskottchen, die sogenannten "Fuwa", halten manche für verflucht. Die Panda-Figur "Jingjing" zum Beispiel steht für sie für das Beben in Sichuan, der Heimat der Mehrheit der schwarzweißen Bären. Bei dem Beben am 12. Mai starben genau 88 Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele mindestens 70.000 Menschen. |