Wachstum der chinesischen Wirtschaft auch nach Olympischen Spielen weiterhin schnell und stabil

http://2008.sina.com.cn  2008-08-18 15:13:06  cri

  Die Frage, ob die chinesische Wirtschaft auch nach der Austragung der Olympischen Spiele weiterhin schnell und stabil wachsen wird, hat große Aufmerksamkeit erregt. Dazu sagte der stellvertretende Leiter des Forschungsinstituts für Makrowirtschaft der chinesischen staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform Wang Yiming, die Olympischen Spiele stellten keine Trennlinie für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes dar.

  Zur Mitte der Beijinger Olympischen Spiele sind immer mehr Stimmen lauter, die mangelnde Impulse für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft nach den Olympischen Spielen befürchten. Dazu sagte Wang Yiming, nach der Austragung der Olympischen Spiele würden zwar Großinvestitionen in Sportanlagen und andere Einrichtungen, wie sie im Vorfeld der Veranstaltung getätigt worden seien, wegfallen. Und auch der große Konsumbedarf in- und ausländischer Touristen werde nachlassen. Allerdings blieben die grundlegenden Impulse der kontinuierlichen und schnellen Wirtschaftsentwicklung in China in den vergangenen 30 Jahren unverändert. Das durch die Austragung der Olympischen Spiele angestoßene Wirtschafts- und Investitionswachstum habe nur einen sehr kleinen Anteil am gesamten Wirtschafts- und Investitionsvolumen des Landes. Die schnelle und stabile Wirtschaftsentwicklung in China werde sich daher auch nach den Spielen in Beijing nicht verändern. Wörtlich sagte Wang Yiming:

  "Der Anteil des Wirtschaftsvolumens von Beijing am gesamten Wirtschaftsvolumen des Landes betrug im Jahr 2007 rund 3,6 Prozent. In Beijing wurden für den Aufbau der olympischen Sportsstätten und der weiteren Einrichtungen zirka 300 Milliarden Yuan RMB eingesetzt. Über einen Investitionszeitraum von vier Jahren verteilt bedeutet dies ein jährliches Investitionsvolumen von durchschnittlich 75 Milliarden Yuan RMB. Im selben Zeitraum machte dies, gemessen am Gesamtvolumen an festen Kapitalvermögen in ganz China, 0,6 bis 1,1 Prozent aus. Der Anteil war also gering."

  Wang Yiming sagte zudem, dass die rapide und kontinuierliche Wirtschaftsentwicklung der vergangenen sieben Jahre in China hauptsächlich auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sei. Diese seien zum Beispiel die hohe Sparrate, die zahlreichen Investitionen in die Urbanisierung und in den Infrastrukturaufbau, die Verbesserung der Konsumstruktur der Haushalte, das große Marktpotential, die Erhöhung der Produktionseffizienz sowie die aktive Beteiligung an der wirtschaftlichen Globalisierung. Diese Impulse würden sich auch nach den Olympischen Spielen nicht ändern.

  Gleichzeitig gab Wang Yiming zu, dass die Austragung der Olympischen Spiele sowohl Entwicklungschancen als auch Herausforderungen für China gebracht habe. So sollten die positiven Auswirkungen der Beijinger Spiele auf die wirtschaftliche Entwicklung aktiv gefördert und die eventuell negativen Auswirkungen effektiv reduziert werden.

  "Wir sollen weiterhin die Funktionen der olympischen Sportsstätten sowie der betreffenden Infrastrukturanlagen aufrechterhalten, um die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern. Auch sollte die Idee von grünen, wissenschaftlichen und humanen Spielen weiter verbreitet werden, um unsere wirtschaftliche Entwicklungsweise positiv zu beeinflussen. Und wir sollten auch die fördernden Auswirkungen der Austragung der Olympischen Spiele auf den Dienstleistungssektor weiter zur Geltung bringen."

  Wang Yiming sagte zudem, der Bau der olympischen Sportsstätten und der weiteren Einrichtungen habe nur eine kurzfristige Auswirkung auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gehabt. Im Vergleich dazu habe die Austragung der Olympischen Spiele eine längere, bedeutendere und förderndere Rolle für die Erhöhung der beruflichen Qualifikation, die Verbesserung der Investitionsumwelt, die Vertiefung der Öffnung sowie die Zunahme des internationalen Ansehens gespielt. Zur Perspektive der chinesischen Wirtschaft sagte Wang Yiming:

  "Der Grad unserer Industrialisierung befindet sich in der Mitte. Das Niveau der Urbanisierung liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt. Das Pro-Kopf-BIP in China betrug 2007 etwa 2.500 US-Dollar. Dies ist noch sehr weit hinter dem Niveau der entwickelten Länder. Daher bin ich der Ansicht, dass China sowohl bei der industriellen Entwicklung als auch beim Aufbau der Infrastruktur und der Städte noch großen Investitionsraum hat."