Beijings Blumenmarkt blüht auf

http://2008.sina.com.cn  2008-07-30 16:14:49  cri

Beijings Blumenmarkt blüht auf

Beijings Blumenmarkt blüht auf

  Überall in Beijing, sei es an den für die Olympischen Spiele bestimmten Sportstätten, sei es entlang den Straßen oder in den zahlreichen Wohnvierteln, sind derzeit insgesamt 70 Millionen Topfblumen zu sehen. Noch nie in der Geschichte blühten so viele Gewächse auf einmal in der chinesischen Hauptstadt. Bereits vor ein paar Jahren hat die Stadtregierung begonnen, als Dekoration für das bevorstehende Sportereignis Blumen auszuwählen beziehungsweise zu züchten.

  Wen Baoxiang ist Generaldirektor des Unternehmens Beilangzhong, das sich auf den Anbau und den Vertrieb von Blumen spezialisiert hat und unweit des Beijinger Internationalen Flughafens angesiedelt ist. Wen Baoxiang sagt, bei der Firmengründung vor zehn Jahren sei das Blumengeschäft alles andere als florierend gewesen. Damals hätten nur ein paar große Unternehmen und Verkehrsbehörden Blumen in sehr beschränkten Mengen bestellt. Die Nachfrage nach Blumen steige jedoch seit Jahren beständig, da der Umweltschutz nach und nach im Aufwind sei. Wen sagte weiter, aus diesem Grund habe sein Unternehmen 2004 begonnen, in Zusammenarbeit mit agrarwissenschaftlichen Einrichtungen eine Vielzahl von Blumensorten zu züchten. Inzwischen sei das Unternehmen in der Lage, pro Jahr mehr als sieben Millionen Topfblumen zu züchten. Dazu Firmenchef Wen Baoxiang:

  "Das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele (BOCOG) hat bei uns bereits sechs Millionen Topfblumen bestellt. Weitere zwei Millionen haben wir als Ersatz bereitgestellt. Für dieses Geschäftsjahr rechnen wir mit einem Gesamtgewinn von 1,5 Millionen Yuan, mit Sicherheit besser als das vorige."

  Die von Beilangzhong gezüchteten Blumen blühen derzeit überall vor den olympischen Sportstätten, vom Nationalstadion, dem "Vogelnest", über dem nationalen Schwimmzentrum, dem "Wasserwürfel", bis hin zur Beijinger Achsel-Allee und dem Olympia-Boulevard. Die mit Blumen bedeckte Fläche beläuft sich dabei auf 200.000 Quadratmeter.

  Bereits vor ein paar Jahren hat die Stadt Beijing begonnen, sich mit der Zucht und dem Anbau von "Olympia-Blumen", also Blumen, die zur Dekoration der Spiele dienen, zu befassen. Da die chinesische Hauptstadt im August eher von heißem und schwülem Klima geprägt und die Blütezeit der Blumen meistens begrenzt ist, mussten die chinesischen Botaniker bei der Auswahl der Blumen sehr umsichtig sein. Dafür zuständig ist seit Jahren das Beijinger Forschungsinstitut für Gartenbau. Li Yanming ist Chefingenieur dieses Instituts:

  "Dabei haben wir mit zwei Schwerpunkten gearbeitet. Zum einen ging es um die Auswahl importierter Sorten, zum anderen befassten wir uns mit der Heranbildung von neuen Sorten, da manche Blumenarten leider der Hitze nicht standhalten."

  Es war aber alles andere als leicht, Blumen auszuwählen, die sich an das Sommerklima in Beijing anpassen können. Schließlich soll die Auslese eine relativ lange Blütezeit haben sowie Gewittern und Tageshöchsttemperaturen von über 30 Grad Celsius standhalten. Ein weiteres Kriterium bezog sich auf eine möglichst hohe Überlebensquote. In den vergangenen Jahren haben die Botaniker deshalb mehr als 2.000 in- und ausländische Blumen untersucht und beurteilt. Leider war das Ergebnis enttäuschend. So konnten die Gartenbauer nicht umhin, sich auf die Heranbildung neuer Sorten zu konzentrieren. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es ihnen schließlich, mehr als 20 neue Gewächse heranzuzüchten, darunter die Arten "Redstring" und "Marigold".

  Dank der bevorstehenden Olympischen Spiele hat sich die Blumenzucht in Beijing prächtig entfaltet. Allein in den Außenbezirken der chinesischen Hauptstadt bauen mehr als 2.000 Bauernhöfe großflächig Blumen an. Dennoch sind bereits Stimmen zu hören, die vor einer zu großen Euphorie warnen. Zur Begründung heißt es, dass es nach den Olympischen Spielen zu einer Konsumflaute auf dem Blumenmarkt kommen werde. Dazu vertritt Wen Baoxiang, Firmenchef des Blumenzüchters Beilangzhong, eine völlige andere Ansicht. Er sieht im Blumenhandel auch nach den Spielen weiterhin blühende Geschäftschancen, da der Schutz der ökologischen Umwelt eine langfristige Politik des Staates sei.